Die
im Gemeindereport vorgestellte Untertunnelung auf ca. 2 km Länge
ist eine Illusion, da sie allein baulich nicht umsetzbar ist.
In der dargestellten Visualisierung liegt die westliche Tunneleinfahrt
nämlich im Hochwassergebiet der Stoißer Ache und die
östliche Tunneleinfahrt so nah am Walserberg, dass die
Höchststeigung der Autobahn deutlich überschritten wird.
In einem an die IG gerichteten Schreiben der Autobahndirektion
heißt es wörtlich: „Für eine über 400 Meter
Länge hinausgehende Verlängerung des Tunnels sind nach
derzeitigen Erkenntnissen keine gewichtigen Aspekte ersichtlich, die
entsprechende Mehrkosten rechtfertigen würden“.
Folgende Gründe sprechen gegen den Bau einer Nordumfahrung:
Sechzig landwirtschaftlich genutzte
Grundstücke werden durch die neue Trassenführung diagonal
durchschnitten, es verbleiben meist wertlose Restgrundstücke. Der
hohe Flächenverbrauch entzieht einer Vielzahl von Landwirten die Existenzgrundlage.
Das in letzter Zeit viel propagierte
Zusammenwachsen der Ortsteile Piding-Dorf und Mauthausen bei einem
Wegfall der Autobahn am Bestand ist eine Utopie. Fakt ist, dass der im
Bereich Lattenbergstr./ Ganghoferstraße bereits vorhandene
Gewerberiegel auch bei Wegfall der Autobahntrasse dauerhaft ein
Zusammenwachsen der ohnehin eigenständigen Orte Piding und
Mauthausen verhindert. Es verbliebe vielmehr ein ohne Autobahn
vollkommen isoliertes Gewerbegebiet mit erheblichem Konfliktpotential
(Lärm, Emissionen).
Landschaftsbild/Umwelt-Naturschutz/Tourismus:
Komplette Zerstörung des wichtigsten Pidinger
Naherholungsgebietes, von Piding kein freier Zugang in den
Landschaftsraum mehr möglich.Massive Störung des
Landschaftsbildes, eine zu 90% oberirdische Trasse wird durch eine
intakte Kulturlandschaft gefräst.Belastung des Fremdenverkehrs
durch massive Landschaftszerstörung.
Ortsentwicklung:
Das Gebiet von der geplanten
Högltrasse bis zur B20 wird zur Spielwiese von
Grundstücksspekulanten und einer mittelfristigen Industrie- und
Gewerbeansiedlung entlang der neuen Autobahn. Piding befindet sich im
Würgegriff von Autobahn (40.000 Fahrzeuge/Tag), Zubringer (20.000
Fahrzeuge/Tag), B20 (30.000 Fahrzeuge/ Tag) und Staatsstraße
(8.000 Fahrzeuge/ Tag). Entwicklungsmöglichkeiten auf Pidings Sonnenseite entlang des Högls werden komplett verhindert.
Wirtschaft/Gewerbe:
Für die in den letzten 10 Jahren in unmittelbarer Nähe zur
Anschlussstelle entstandenen Gewerbebetriebe (Adidas, Trigema, Burger
King) ist die zentrale Lage an der jetzigen Anschlussstelle von
entscheidender Bedeutung für den Fortbestand.Das von der Gemeinde
Piding beschlossene Factory-Outlet-Center hätte keine Aussicht auf
Realisierung. Entstehung eines ohne die Autobahn vollkommen isoliert
liegenden Gewerbegebietes Am Gänslehen / Milchwerke.
Lärmschutz:
Klingerhof, Innebergsiedlung, Reichenberger, Hafner, Niederberger,
Moarhof haben gem. BimSchVO keinen Anspruch auf
Lärmschutzmaßnahmen. Da sich Schall bevorzugt nach oben
ausbreitet massive Auswirkungen auf die Höhenlagen des Högls.